Plötzlich Santa
Terje Rangnes, Norwegen, 2016o
Die Frau und die zwei älteren Kinder des Schreiners Andersen haben die Nase gründlich voll vom Weihnachtszauber, den der Schreiner für seinen jüngsten Sohn krampfhaft aufrecht erhält. Als Andersen nach einer Reihe von Missgeschicken verspricht, mit dem Klimbim aufzuhören und sich heimlich doch wieder in die Montur des Weihnachtsmanns stürzt, kommt es zu einem Unfall mit erstaunlichen Folgen: Andersen trifft den echten Weihnachtsmann, dessen Kinder an Weihnachten immer allein sind und die noh nie einen richtigen Schreinger gesehen haben. Die beiden besuchen je die Familie des andern ohne zu ahnen, dass man bei den Andersens auf die ultimative Demaskierung des Manns mit dem angeklebten Rauschebart aus ist.
Zugegeben: Diese Umsetzung des Kinderbuchklassiker von Alf Prøysen (1914-1970) ist über weite Strecken leicht handgestrickt, das ländliche Heim von Schreiner Andersen riecht streng nach Studio und die ersten paar Missgeschicke des Helden sind zum Teil gnadenlos plumpe Komödie. Doch kaum trifft Papadepp Andersen auf den Weihnachtsmann, setzt sich der Charme der Vorlage gegen die Regie durch und ein Reigen skurriler Szenen voller sanfter Magie kommt in Gang. Warum also statt den ewigen drei Haselnüssen für Aschenbrödel nicht einmal etwas Neues für die Wartezeit, bis das Christkind oder der Weihnachtsmann bimmelt. Mit secen 70 Minuten hat der Film just die richtige Länge für dieses Unterfangen.
Andreas Furler